Smart Data
Die Marketing-Welt ist voller Fachbegriffe, Phantasiewörter oder denglischen Buzzwords. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor. Der dritte Teil befasst sich mit Smart Data und erklärt diesen Begriff. Diese sind die Weiterentwicklung des Hype Big Data, da nicht mehr die Analyse großer Datenmassen, sondern das Verständnis für den einzelnen Kunden und dessen Bedürfnisse in den Vordergrund tritt.
Big Data sind in unserem Leben ankommen. Das zumindest glauben die Analysten von Gartner. Nun geht es darum, die immensen Mengen und Arten von Informationen zu nutzen. Hier kommen Smart Data ins Marketing-Spiel. Sie erlauben es, ein besonders tiefes Verständnis für den Kunden und seine Bedürfnisse zu entwicklen. Diese Consumer- oder Customer Insights gelten als kritischer Erfolgsfaktor, ganze Forschungszweige haben sich darum gebildet.
Hauptaufgabe des Smart Data Marketing:Schaffung einer Single Customer View
Je mehr Daten über einen Kunden vorliegen, desto gezielter und effizienter kann ein Unternehmen ihn ansprechen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, CRM-Experten oder Customer Experience Manager werden das Prinzip unter dem Begriff 360-Grad-Sicht kennen. Die Herausforderung besteht darin, die Informationen über den Kunden als ganzheitliches Konzept zu verstehen und auch in einer einzigen Datenbank abzubilden. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat der Verknüpfung von On- und Offlinedaten sogar einen eigenen Leitfaden gewidmet. Der so entstandene Single Customer View ermöglicht es, den Service und das Angebot stetig zu verbessern.
Prozesse und Technologien erlauben einen Einblick in die Gedankenwelt der Kunden
Häufig liegen die Daten den Unternehmen vor, allerdings fehlen die intelligenten Datenprozesse, die eine Verarbeitung der Informationen möglich machen. Ein weiteres Haar in der Suppe: starre Systeme, die nicht flexibel genug agieren können. Dies gilt für die technische Komponente ebenso wie für unternehmenseigene Strukturen und Gepflogenheiten. Voraussetzung für eine Single Customer View ist ein gelungenes Data Blending, also die Verbindung verschiedener Datensätze in einer neuen, konsolidierten Oberfläche. Neue Data-Discovery-Lösungen ermöglichen es außerdem, die Ergebnisse dank visueller Darstellung leichter zu verstehen und das Kundenverhalten zu prognostizieren.
Customer Insights bieten vielfältige Chancen für Unternehmen
Von der Analyse der Daten können Unternehmen auf verschiedenste Art und Weise profitieren. Nicht nur die gezielte und individuelle Ansprache eines Kunden kann optimiert werden, auch andere Facetten des Außenauftritts lassen sich dank der smarten Daten besser gestalten oder umsetzen. So erlaubt eine semantische Textanalyse beispielsweise eine automatisierte Untersuchung und Klassifizierung von Support-Seiten nach Themen oder Schlüsselwörtern. Aber auch für das SEO oder Social Media Marketing lässt sich diese Form des Textminings nutzen. Sogar eine Optimierung des eigenen Webauftritts ist denkbar: Über Clickstream-Analysen lassen sich Rückschlüsse auf das Surfverhalten der Kunden und deren Interessenten führen, Banner oder andere Hinweise führen Irrläufer dann gekonnt wieder auf den richtigen Weg, also zum Beispiel eine bestimmte Landingpage. Auch der eigene Newsletter ist eine potentielle Quelle, mit der Sie Ihre Customer Insights anreichen können.